Direkt hinter dem Bahnhof Interlaken Ost, auf dem Gelände der heutigen WSI Gewerbepark AG, sind zahlreiche Unternehmungen verschiedenster Ausrichtungen ansässig. Eine davon ist die Kunststoff Technologie Interlaken AG. Die beiden Inhaber Urs Röthlisberger und Andreas Hirschi sind spezialisiert auf Hochleistungskunststoffe. Seit 2004 stellen sie technisch anspruchsvolle Spritzgusserzeugnisse aus sämtlichen thermoplastischen Kunststoffen her.
Auf den Hundertstelmillimeter genau
Die Kunststoff Technologie Interlaken AG fertigt hochpräzise Kunststoffteile für verschiedene Branchen im In- und Ausland. Produziert wird im Hundertstelmillimeterbereich: bei manchen Artikeln sind entscheidende Details nur unter dem Mikroskop erkennbar. Die Bandbreite der Produkte ist schier endlos, sie reicht von Möbelteilen über Kabelführungen bis hin zu Mundstücken für Blasinstrumente. Selbst in Operationssälen kommen Kunststoffartikel aus Interlaken zur Anwendung. «Wir legen Wert darauf, dass unsere Erzeugnisse möglichst lange in Gebrauch bleiben. Deshalb verzichten wir bewusst auf die Produktion von Verpackungen» erklärt Röthlisberger. «Eher kurzlebige Artikel, beispielsweise für den pyrotechnischen Bereich, stellen wir aus biologisch abbaubaren Kunststoffen her».
Wir verzichten bewusst auf die Produktion von Verpackungen
BödeliBlaustrom aus Überzeugung
Der nachhaltige Gedanke setzt sich beim Einkauf der Energie fort. Die Produktion ist sehr energieintensiv: Sechs vollautomatische Spritzgussmaschinen mit Roboter sowie zusätzliche Gerätschaften verbrauchen jährlich etwa 250 000 Kilowattstunden Strom – rund hundertmal so viel wie ein durchschnittlicher 2-Personen-Haushalt. Trotz des hohen Verbrauchs bezieht die Kunststoff Technologie Interlaken AG bei der IBI ausschliesslich BödeliBlaustrom aus Schweizer Wasserkraft. «Wir tun das aus persönlicher Überzeugung» meint Röthlisberger. «Unser Unternehmen belastet die Umwelt am meisten durch den hohen Stromverbrauch. Als die IBI mit einem Angebot für erneuerbaren BödeliBlaustrom auf uns zu kam, haben wir sofort zugesagt. Man kann nicht nur über Nachhaltigkeit reden, man muss entsprechend handeln».
Auf die Frage nach der Wirtschaftlichkeit antwortet er gelassen: «Die Stromqualität alleine ist nicht massgebend. In einer schlechten Geschäftslage würde auch der Wechsel auf Graustrom nicht mehr helfen».
Ein Verkaufsargument sei die Produktion mit BödeliBlaustrom allerdings nicht, die Kunden würden das nur wohlwollend zur Kenntnis nehmen. Was nicht ist, kann ja noch werden.
Man kann nicht nur über Nachhaltigkeit reden, man muss entsprechend handeln
Regionalität zählt
Den Strom bei einem auswärtigen Anbieter zu kaufen, käme für Hirschi und Röthlisberger nicht in Frage. «Die IBI ist ein regionales Unternehmen mit Tradition, das mit der Zeit geht und sich stetig weiterentwickelt. Wir schätzen den persönlichen Kontakt und die Tatsache, dass sich die IBI für die Erzeugung nachhaltiger Energie stark macht». Beim Lesen des IBIKUS seien sie jeweils positiv überrascht, wie lange die Mitarbeitenden der IBI die Treue halten.
Text: IBI