Woher kommt unser Leitungswasser und wie schlägt es sich im Vergleich mit Mineralwasser?

WasserAusgabe:
69/2022

Text: IBI, Valérie Burnier Bühler

Leitungswasser: Gesund, praktisch und unschlagbar günstig.
Leitungswasser: Gesund, praktisch und unschlagbar günstig.

Wer Leitungswasser trinkt spart Geld, Plastik und mühsames Schleppen beim Einkauf. Trotzdem haben viele Menschen ein gespaltenes Verhältnis zum Leitungswasser.

Fakt ist: Das Leitungswasser auf dem Bödeli ist von hervorragender Qualität und darf bedenkenlos ab dem Hahn oder ab einem der fast 90 öffentlichen Brunnen getrunken werden. Rund 98 Prozent des Wassers aus dem IBI-Verteilnetz stammt aus über 20 Quellen im Saxettal; der Rest wird im Grundwasserpumpwerk Matten gefördert.

Unterwegs mit dem Brunnenmeister
Das gesamte Wassernetz wird laufend überwacht und kontrolliert. Wer sich besonders gut damit auskennt, sind die Brunnenmeister. Sie sind verantwortlich für die Gewinnung, den Transport und die Speicherung des Wassers – also für den Weg des Wassers von der Quelle bis zum Endverbraucher.

Hinab in die Unterwelt: Die Prüfung einer Quellfassung steht an.
Hinab in die Unterwelt: Die Prüfung einer Quellfassung steht an.

Die Kontrolle der Quellfassungen und die Überwachung der Wasserqualität in den Brunnenstuben sind zentrale Aufgaben. Der Brunnenmeister nimmt die visuelle Kontrolle der Schutzzonen im Quellgebiet und im Umfeld des Grundwasserpumpwerks wahr. Ein digitales Qualitäts-Sicherungssystem unterstützt ihn bei diesen Tätigkeiten.

Sprudelndes Quellwasser in der Quellfassung.
Sprudelndes Quellwasser in der Quellfassung.

Für den Transport des Wassers werden Leitungen benötigt. Der Brunnenmeister begleitet die Arbeiten im Leitungsbau, mit der Festlegung von Dimensionierungen sowie der Kontrolle der Hygienemassnahmen während des Baus. In dieses Aufgabenpaket gehören auch die Lecküberwachung, die Kontrolle der Hydranten und das Bestimmen neuer Standorte.

Nur klares Quellwasser darf ins Verteilnetz: Die Trübung wird ständig überwacht.
Nur klares Quellwasser darf ins Verteilnetz: Die Trübung wird ständig überwacht.

Auch die Kontrolle und Reinigung der Trinkwasserreservoire stellt der Brunnenmeister sicher: Die Reservoire am Rugen und bei St. Niklausen werden mindestens einmal pro Jahr vollständig entleert und gereinigt. Zur Vermeidung von stehendem Wasser werden zudem die Füllstände reguliert.

Umfangreiche Qualitätskontrollen
Die bakteriologische Trinkwasseruntersuchung im Verteilnetz erfolgt monatlich. Die IBI ist verpflichtet, über das Jahr verteilt 7 Proben an 5 Standorten im Versorgungsnetz zu entnehmen; umgesetzt wird dies auf eigene Initiative mit 12 Proben. Zweimal jährlich wird jeder einzelne Quellstrang bakteriologisch untersucht und die Quellschüttungen gemessen.

Entnahme einer Wasserprobe im Rugenwald.
Entnahme einer Wasserprobe im Rugenwald.

Unsere Kund*innen mit Trinkwasser solch hoher Qualität versorgen zu dürfen, macht schon stolz.

Adrian Spring, Stv. Leiter Betrieb Gas/Wasser

Dreimal pro Jahr wird die chemische Zusammensetzung gemessen. Diese Proben werden vom Kantonalen Laboratorium Bern ausgewertet. Die Werte, welche auch die Mineralien-Anteile aufzeigen, werden jährlich auf www.ibi.ch publiziert.

Hervorragende Ökobilanz
Leitungswasser ist das mit Abstand umweltfreundlichste Getränk: Es benötigt keine Flaschen, die mit dem Einsatz fossiler Brennstoffe produziert und danach recycelt oder gewaschen werden müssen. Der Transport, oft über hunderte Kilometer, fällt weg.

Zoom: Umweltbelastung pro Liter

Gesundes Leitungswasser
Leitungswasser ist heutzutage genauso bleifrei wie Mineralwasser; Blei-Wasserrohre wurden längst ausgewechselt. Das IBI-Trinkwasser kommt ohne Zugabe von Fremdstoffen aus. Das Quellwasser aus dem Saxettal wird zur Desinfektion lediglich mit UV-Licht behandelt. Das Grundwasser aus dem Pumpwerk Matten wird gar unbehandelt in bester Qualität ins Trinkwassernetz gefördert.

IBI-Trinkwasser stammt zu über 98 % aus natürlichen Quellen und kommt ohne Zugabe von Fremdstoffen aus.

Und wie sieht es beim Mineralgehalt aus? Natürlich enthält Mineralwasser auch Mineralien. Jedoch in so geringen Mengen, dass sie für die Gesundheit vernachlässigbar sind. Denn der Mineralstoffbedarf wird vorwiegend über die Nahrung abgedeckt – Wasser spielt dabei nur eine ergänzende Rolle. Auch hier punktet aber das Leitungswasser: Das IBI-Trinkwasser weist eine höhere Mineralisation auf als ein wenig mineralisiertes Mineralwasser.


IBI-Trinkwasser - aktuelle Werte

Quellwasser (über 98 %)Grundwasser
Nitrat1,0 mg/l10,6 mg/l
Kalzium52,3 mg/l99,4 mg/l
Magnesium7,0 mg/l6,3 mg/l
Härtegrad (französisch)15,9 (mittelhart)27,4 (ziemlich hart)

Fazit
Ob nun Leitungswasser vorgezogen oder Mineralwasser in PET-Flaschen gekauft wird, ist eine Frage des Geldes, der eigenen ökologischen Überzeugung und des persönlichen Geschmacks. Gesundheitliche Aspekte können bei der Entscheidung getrost ausser Acht gelassen werden. Sicher ist aber: Wasser, das Lifestyle Getränk schlechthin, wird in der Region bequem und nachhaltig direkt nach Hause geliefert – und kostet pro Liter gerade mal 0,12 Rappen.

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Kommentare

Ausgezeichneter Beitrag

Vielen Dank für diesen hervorragenden und informativen Artikel zum IBI-Wasser. Ein grosser Dank auch an die Mitarbeitenden unseres Infrastrukturunternehmens. Die IBI beeindrucken mich immer wieder.

Fluorid

@Janni: 0.08 mg/l im Grundwasser und 0.14 mg/l im Quellwasser

Wie viel Fluorid?

Der Fluoridinhalt steht nicht, aber wäre für mich auch interessant zu wissen.

Wie viel Fluorid?

Der Fluoridinhalt steht nicht, aber wäre für mich auch interessant zu wissen.

Super

Ich trinke schon lange Hahnenwasser, manchmal versetze ich es mit Co2. Es schmeckt prima. Danke für die fleissigen Bienchen im Hintergrund. Ich hoffe, Ihr aufschlussreicher Artikel bring neue Kunden fürs Hahnenwasser.

Danke

Vielen Dank für diesen tollen Bericht und die Betreuung der Quellen

Umweltbelastung pro Liter

Zoom: Umweltbelastung pro Liter